Der Schimmelreiter von Arheilgen - Neuauflage (GC242WG)
by Darmstädter

Cache Type: Geocache|Multi-Cache (offset) GC242WG (Visit Cache Page)
N 49° 54.78 W 8° 38.75
( 49.913, -8.64583333333333 )

Location: , Germany
Hidden: 2010-03-13
Cache Size: Cache Size: Regular
Difficulty: Difficulty full-pointDifficulty full-pointDifficulty full-point  Terrain: Terrain full-pointTerrain full-point

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Synopsis:
„Der Schimmelreiter“ von Theodor Storm (1888)

Details:
Ihr wandelt auf den Spuren des Buches „Der Schimmelreiter“ von Theodor Storm (1888) und besucht reizvolle Orte, die zu Szenen im Buch passen. An der Strecke liegen 2 Spielplätze für Kinder.
Gesamtstrecke: ca. 5 km mit Bonus Bonus Schimmelreiter (GC23Y2C)

Achtung der Cache wurde am 20.3. verbessert und um Suchstages als Alternativen erweitert.

Ihr besucht die Orte des Wirkens von Hauke Haien, dem späteren Deichgrafen und Schimmelreiter. Lesen des Buches, welches um 1750 spielt, ist kein Muss. Wege sind größtenteils T1-T2. Hin- und Rückweg sind unterschiedlich. Mit Fahrrad und Kinderwagen teilweise etwas holperig und man muss damit einen Alternativweg zum Final nehmen, der bis auf die letzten 30 m T1.5 ist. Am Final findet man noch zusätzlich die Bonuskoordinaten im Baum - leicht erreichbar. Bei jedem Wetter lösbar, auch im tiefen Schnee. Diese Version des Schimmelreiters weicht in 6 Stages vom ursprünglichen Schimmelreiter ab, der gemuggelt wurde. Daher wurde der alte Cache archiviert anstatt wiederbelebt.

Als weitere Einstimmung auf diesen Cache hier, kann ich die kongeniale Bildernovelle Der Illustrierte Schimmelreiter des Künstlers Jens Rusch empfehlen. Nach einem Briefwechsel und Aufklärung über Geocaching gab er mir seine freundliche Genehmigung, seine Schimmelreiter-Bilder hier zu verwenden. Der Kunstband erscheint gerade in einer Neuauflage beim Deich-Verlag, der die Rechte an dem Werk erworben hat. Es hat mich zu diesem Cache inspiriert.
Vorbereitung:

* GPSr mit Wegpunktprojektion
* Kompass mit Gradeinteilung für grobe Richtungspeilung oder Karte plus Geodreieck. Alternative Lösungsmöglichkeit (Suche) im Hint.
* Lotmesser (z.B. Geodreieck und beschwerte Schnur oder iPhone). Messanleitung siehe Bilder unten.
* GPSr mit Flächenberechnung (z.B. fast alle Garmins können das) - Alternative Lösungsmöglichkeit (Suche) ohne Flächenberechnung möglich.
* Maßband oder Zollstock oder gutes Augenmaß für Bonus.

1. Der junge Hauke Haien
N 49° 54.780 E 08° 38.750

Junge buchlesend auf Karren Und der Junge karrte; aber den Euklid hatte er allzeit in der Tasche, und wenn die Arbeiter ihr Frühstück oder Vesper aßen, saß er auf seinem umgestülpten Schubkarren mit dem Buche in der Hand. Und wenn im Herbst die Fluten höher stiegen und manch ein Mal die Arbeit eingestellt werden mußte, dann ging er nicht mit den andern nach Haus, sondern blieb, die Hände über die Knie gefaltet, an der abfallenden Seeseite des Deiches sitzen und sah stundenlang zu, wie die trüben Nordseewellen immer höher an die Grasnarbe des Deiches hinaufschlugen; erst wenn ihm die Füße überspült waren und der Schaum ihm ins Gesicht spritzte, rückte er ein paar Fuß höher und blieb dann wieder sitzen. Auch als zu Ende Oktobers die Deicharbeit vorbei war, blieb der Gang nordwärts nach dem Haff hinaus für Hauke Haien die beste Unterhaltung; den Allerheiligentag, um den herum die Äquinoktialstürme zu tosen pflegen, erwartete er wie heut die Kinder das Christfest. Stand eine Springflut bevor, so konnte man sicher sein, er lag trotz Sturm und Wetter weit draußen am Deiche mutterseelenallein; und wenn die Möwen gackerten, wenn die Wasser gegen den Deich tobten und beim Zurückrollen ganze Fetzen von der Grasdecke mit ins Meer hinabrissen, dann hätte man Haukes zorniges Lachen hören können. »Ihr könnt nichts Rechtes«, schrie er in den Lärm hinaus, »so wie die Menschen auch nichts können!« Und endlich, oft im Finstern, trabte er aus der weiten Öde den Deich entlang nach Hause, bis seine aufgeschossene Gestalt die niedrige Tür unter seines Vaters Rohrdach erreicht hatte und darunter durch in das kleine Zimmer schlüpfte. Manchmal hatte er eine Faust voll Kleierde mitgebracht; dann setzte er sich neben den Alten, der ihn jetzt gewähren ließ, und knetete bei dem Schein der dünnen Unschlittkerze allerlei Deichmodelle, legte sie in ein flaches Gefäß mit Wasser und suchte darin die Ausspülung der Wellen nachzumachen, oder er nahm seine Schiefertafel und zeichnete darauf das Profil der Deiche nach der Seeseite, wie es nach seiner Meinung sein mußte.

»Unsere Deiche sind nichts wert!«, sagte Hauke nicht zum ersten Mal.
- »Was für was, Junge?«, fragte der alte Tede Haien.
»Die Wasserseite ist zu steil«, sagte er; »wenn es einmal kommt, wie es mehr als einmal schon gekommen ist, so können wir hier auch hinterm Deich ersaufen!«

Du stehst auf dem Hauke-Haien-Deich. Im Mittel kannst Du hier alle Viertelstunde rot-weiße, lange Fischkutter beobachten, wie sie von Norden oder Süden kommend hier anlanden. Du kannst Dich von ihnen mitnehmen lassen, wenn Du willst. Ein paar Meter nordöstlich führt ein Weg hinab. Welche Steigung hat Hauke als sicher betrachtet? Messe den Neigungswinkel A des Deiches gegen die Ebene in dem Du Deinen Neigungsmesser auf das unterste, schräge Geländer(rohr) setzt. Runde auf die nächste Zahl der Liste (A=10°, 20°, 30°, 45°, 60°).

A=Neigungwinkel Hauke-Haien-Deich=??
B=Anzahl Stufen der obersten Treppe=?
2. Die Kate der alten Trin’ Jans
N 49° 54.(A*20+54) E 08° 38.(B)(B-2)0

Angorakater springt Hauke an Als [Hauke] heute, seine Jacke auf der Schulter, heimging, trug er nur einen ihm noch unbekannten, aber wie mit bunter Seide und Metall gefiederten Vogel mit nach Hause, und der Kater mauzte wie gewöhnlich, als er ihn kommen sah. Aber Hauke wollte seine Beute - es mag ein Eisvogel gewesen sein - diesmal nicht hergeben und kehrte sich nicht an die Gier des Tieres.
»Umschicht!« rief er ihm zu, »heute mir, morgen dir; das hier ist kein Katerfressen!«
Aber der Kater kam vorsichtigen Schrittes herangeschlichen; Hauke stand und sah ihn an, der Vogel hing an seiner Hand, und der Kater blieb mit erhobener Tatze stehen. Doch der Bursche schien seinen Katzenfreund noch nicht so ganz zu kennen; denn während er ihm seinen Rücken zugewandt hatte und eben fürbaß wollte, fühlte er mit einem Ruck die Jagdbeute sich entrissen, und zugleich schlug eine scharfe Kralle ihm ins Fleisch. Ein Grimm, wie gleichfalls eines Raubtiers, flog dem jungen Menschen ins Blut; er griff wie rasend um sich und hatte den Räuber schon am Genicke gepackt. Mit der Faust hielt er das mächtige Tier empor und würgte es, daß die Augen ihm aus den rauhen Haaren vorquollen, nicht achtend, daß die starken Hintertatzen ihm den Arm zerfleischten.
»Hoiho!« schrie er und packte ihn noch fester; »wollen sehen, wer's von uns beiden am längsten aushält!«

Du wirst Zeuge dieser Begebenheit und stehst an der Hütte der alten Trin’ Jans, die ihren weißen Angorakater abgöttisch liebt. Deshalb hat sie für ihn vor Ihrer Hütte einige (C) Wollknäul zum Spielen aufgehängt. Südlich von ihrer Kate befindet sich ein Schifftau, aus dem sie einen großen Korb geflochten hat und einige (D) Fischernetze sind jenseits davon zum Trocken aufgehängt.

C=Anzahl Wollknäul=?
D=Anzahl Fischernetze=? (südlichestes zählt als eins)
Es gilt Ziffernsumme(C+D)=3.
3. Blick vom Deich auf die Hallig Jeverssand
N 49° 54.(C-3)(D)(C) E 08° 38.(B)(D)(C)
Wenn man auf dem Deiche stand, sah man ein paar tausend Schritt ins Wattenmeer hinaus und etwas weiter von dem gegenüberliegenden Marschufer entfernt eine kleine Hallig, die sie ›Jeverssand‹ oder auch ›Jevershallig‹ nannten. Von den derzeitigen Großvätern war sie noch zur Schafweide benutzt worden, denn Gras war damals noch darauf gewachsen; aber auch das hatte aufgehört, weil die niedrige Hallig ein paarmal, und just im Hochsommer, unter Seewasser gekommen und der Graswuchs dadurch verkümmert und auch zur Schafweide unnutzbar geworden war. So kam es denn, daß außer von Möwen und den andern Vögeln, die am Strande fliegen, und etwa einmal von einem Fischadler, dort kein Besuch mehr stattfand; und an mondhellen Abenden sah man vom Deiche aus nur die Nebeldünste leichter oder schwerer darüber hinziehen. Ein paar weißgebleichte Knochengerüste ertrunkener Schafe und das Gerippe eines Pferdes, von dem freilich niemand begriff, wie es dort hingekommen sei, wollte man, wenn der Mond von Osten auf die Hallig schien, dort auch erkennen können.

Es war zu Ende März, als an dieser Stelle nach Feierabend der Tagelöhner aus dem Tede Haienschen Hause und Iven Johns, der Knecht des Deichgrafen, nebeneinanderstanden und unbeweglich nach der im trüben Mondduft kaum erkennbaren Hallig hinüberstarrten. Der Tagelöhner steckte die Hände in die Tasche und schüttelte sich. »Ei was, es ist eine lebige Kreatur, eine große! Wer, zum Teufel, hat sie nach dem Schlickstück hinaufgejagt! Sieh nur, nun reckt's den Hals zu uns hinüber! Nein, es senkt den Kopf, es frißt! Ich dächt, es wär dort nichts zu fressen! Was es nur sein mag?« Der Knecht hob den Arm und wies stumm nach der Hallig. »Oha!« flüsterte der Junge; »da geht ein Pferd - ein Schimmel - das muß der Teufel reiten - wie kommt ein Pferd nach Jevershallig? Wir haben im Dorf so große Böte gar nicht! Vielleicht auch ist es nur ein Schaf; Peter Ohm sagt, im Mondschein wird aus zehn Torfringeln ein ganzes Dorf. Nein, sieh! Nun springt es - es muß doch ein Pferd sein!«
»Es wird heller«, sagte der Knecht, »ich sehe deutlich die weißen Schafgerippe schimmern!«
»Ich auch«, sagte der Junge und reckte den Hals, dann aber, als komme es ihm plötzlich, zupfte er den Knecht am Ärmel. »Iven«, raunte er, »das Pferdsgerippe, das sonst dabeilag, wo ist es? Ich kann's nicht sehen!

Du bist Carsten. Geniesse den weiten Blick nach Westen über das Meer. Lasse Dir die steife Brise um die Ohren wehen. Manchmal, besonders bei Frost und auch in der Spargelzeit siehst Du hier Schaumkronen, die weiß auf den Wellen tanzen. Schließe die Augen und Du hörst das gemächlich aufbrausende Meeresrauschen. Unten direkt am Strand entdeckst Du einen hohen Pfosten mit zwei untereinander gesetzten schwarzen Zahlen auf weißem Grund: EF und G. Blicke Richtung A*(G+2)° (true north). In einiger Entfernung erkennst Du die Hallig Jeverssand und willst Ihr Geheimnis ergründen. Folge dem Pfad der Kinder hier oder dem der Erwachsenen bei N-30 und gehe hinunter zum Boot.

EFG=zwei und einstellige Zahl zu einer dreistelligen zusammen gezogen=??? (Ziffernsumme 21)
4. Das Boot
N 49° 54.(EFG-150) E 08° 38.(EFG-126)

Altes Boot »Nun, Carsten, wie ist's?« sagte der Knecht. »Juckt's dich noch, hinüberzufahren?«
Carsten besann sich einen Augenblick; dann klatschte er mit seiner Peitsche in die Luft. »Mach nur das Boot los, Iven!« Drüben aber war es, als hebe, was dorten ging, den Hals und recke gegen das Festland hin den Kopf. Sie sahen es nicht mehr; sie gingen schon den Deich hinab und bis zur Stelle, wo das Boot gelegen war.
»Nun, steig nur ein!« sagte der Knecht, nachdem er es losgebunden hatte. »Ich bleib, bis du zurück bist! Zu Osten mußt du anlegen; da hat man immer landen können!«
Und der Junge nickte schweigend und fuhr mit seiner Peitsche in die Mondnacht hinaus.

Das Boot ist am Siel (=verschließbarer Gewässerdurchlass in einem Deich) festgemacht, der durch ein schmiedeeisernes Gitter verschlossen ist. Die kleine Brücke über dem Siel hat die Bauwerksnummer HJJ. Folge mit dem Boot zunächst dem Priel (=Wasserlauf im Watt und Marsch) vor dem Siel und biege nach knapp 100 m ab. Fahre die Ostküste der Hallig entlang, und schau, wo Du anlanden kannst. Gehe dann zum „Pferd“.

HJJ=Bauwerksnummer (Quersumme 8)=???
5. Auf der Hallig Jeverssand bei den Skeletten
N 49° 54.(HJJ + 106) E 08° 38.(HJJ-64)

Geisterpferd erhebt sich ueber Pferdskelett Bald sah [der Knecht], wie drüben bei einer schroffen, dunkeln Stelle, an die ein breiter Priel hinanführte, das Boot sich beilegte und eine untersetzte Gestalt daraus ans Land sprang. Mehrere hundert Schritte nordwärts sah er, was sie für einen Schimmel angesehen hatten; und jetzt! - ja, die Gestalt des Jungen kam gerade darauf zugegangen. Nun hob es den Kopf, als ob es stutze; und der Junge - es war deutlich zu hören - klatschte mit der Peitsche. Aber - was fiel ihm ein? Er kehrte um, er ging den Weg zurück, den er gekommen war. Das drüben schien unablässig fortzuweiden, kein Wiehern war von dort zu hören gewesen; wie weiße Wasserstreifen schien es mitunter über die Erscheinung hinzuziehen. Der Knecht sah wie gebannt hinüber. Da hörte er das Anlegen des Bootes am diesseitigen Ufer, und bald sah er aus der Dämmerung den Jungen gegen sich am Deich heraufsteigen.
»Nun, Carsten«, frug er, »was war es?«
Der Junge schüttelte den Kopf »Nichts war es!« sagte er. »Noch kurz vom Boot aus hatt ich es gesehen; dann aber, als ich auf der Hallig war - weiß der Henker, wo sich das Tier verkrochen hatte, der Mond schien doch hell genug; aber als ich an die Stelle kam, war nichts da als die bleichen Knochen von einem halben Dutzend Schafen, und etwas weiter lag auch das Pferdsgerippe mit seinem weißen, langen Schädel und ließ den Mond in seine leeren Augenhöhlen scheinen!«
»Hm!« meinte der Knecht; »hast auch recht zugesehen?«
»Ja, Iven, ich stand dabei; ein gottvergessener Kiewiet, der hinter dem Gerippe sich zur Nachtruh hingeduckt hatte, flog schreiend auf, daß ich erschrak und ein paarmal mit der Peitsche hintennach klatschte.«
»Und das war alles?«
»Ja, Iven; ich weiß nicht mehr.«
»Es ist auch genug«, sagte der Knecht, zog den Jungen am Arm zu sich heran und wies hinüber nach der Hallig. »Dort, siehst du etwas, Carsten?«
»Wahrhaftig, da geht's ja wieder!«
»Wieder?« sagte der Knecht; »Ich hab die ganze Zeit hinübergeschaut, aber es ist gar nicht fortgewesen; du gingst ja gerade auf das Unwesen los!«
Der Junge starrte ihn an; ein Entsetzen lag plötzlich auf seinem sonst so kecken Angesicht.

Hoch gehen die Wellen, als Du auf der Hallig anlandest. Hier findest Du nur mehrere Gerippe vor, die in einem alten Zaun hängen. Du hörst einen Kiewiet (=Kiebitz) und versuchst ihn mit Deiner Peitsche zu vertreiben. Als Du mit der Peitsche erneut ausholen willst, stellst Du fest, dass sie sich im Zaun verklemmt hat. Als Du sie löst, hast Du eine Vision von Rissen im alten Deich. Bei dem Erlebnis wird Dir ganz mulmig.

(Achtung: In der Spargelzeit suche hier nur, wenn keine Spargelstecher auf den Feldern sind. Sonst ist der Stage schnell weg. Es wird außerdem dann ein Hint aktiviert. Bitte ordentlich zurückstecken und nichts überhängen lassen.)

Suche die Vision: N 49° 54.??? E 08° 38.???
6. Eisbosln – Zwei Herzen finden sich
(Koordinaten aus der Vision)

Hauke wirft, Ole Peters im Hintergrund Auf der weiten Weidefläche, die sich zu Osten an der Landseite des Deiches entlangzog, sah man die Parteien der Eisbosler in der Mitte, umgeben von alt und jung, die älteren Männer in langen Röcken, bedächtig aus kurzen Pfeifen rauchend, die Weiber in Tüchern und Jacken, auch wohl Kinder an den Händen ziehend oder auf den Armen tragend. Der Kretler der Parteien trug hier einen weißen, bei den Geestleuten einen schwarzen Stab mit eiserner Spitze; wo die Kugel ihren Lauf geendet hatte, wurde dieser, je nachdem, unter schweigender Anerkennung oder dem Hohngelächter der Gegenpartei in den gefrorenen Boden eingeschlagen, und wessen Kugel zuerst das Ziel erreichte, der hatte für seine Partei das Spiel gewonnen.
[…]
Die Marschleute waren an der Reihe; Hauke sollte werfen. Die kreidige Tonne zeichnete sich weiß in dem breiten Abendschatten, der jetzt von dem Deiche über die Fläche fiel. Die hagere Gestalt trat eben aus der Menge; die grauen Augen sahen aus dem langen Friesengesicht vorwärts nach der Tonne; in der herabhängenden Hand lag die Kugel.
»Der Vogel ist dir wohl zu groß«, hörte er in diesem Augenblick Ole Peters' Knarrstimme dicht vor seinen Ohren; »sollen wir ihn um einen grauen Topf vertauschen?«
Hauke wandte sich und blickte ihn mit festen Augen an. »Ich werfe für die Marsch!« sagte er. »Wohin gehörst denn du?«
»Ich denke, auch dahin, du wirfst doch wohl für Elke Volkerts!«
»Beiseit!« schrie Hauke und stellte sich wieder in Positur. Aber Ole drängte mit dem Kopf noch näher auf ihn zu. Da plötzlich, bevor noch Hauke selber etwas dagegen unternehmen konnte, packte den Zudringlichen eine Hand und riß ihn rückwärts, daß der Bursche gegen seine lachenden Kameraden taumelte. Es war keine große Hand gewesen, die das getan hatte; denn als Hauke flüchtig den Kopf wandte, sah er neben sich Elke Volkerts ihren Ärmel zurechtzupfen, und die dunkeln Brauen standen ihr wie zornig in dem heißen Antlitz.
Da flog es wie eine Stahlkraft in Haukes Arm; er neigte sich ein wenig, er wiegte die Kugel ein paarmal in der Hand; dann holte er aus, und eine Todesstille war auf beiden Seiten; alle Augen folgten der fliegenden Kugel, man hörte ihr Sausen, wie sie die Luft durchschnitt; plötzlich, schon weit vom Wurfplatz, verdeckten sie die Flügel einer Silbermöwe, die, ihren Schrei ausstoßend, vom Deich herüberkam; zugleich aber hörte man es in der Ferne an die Tonne klatschen. »Hurra für Hauke!« riefen die Marschleute, und lärmend ging es durch die Menge: »Hauke! Hauke Haien hat das Spiel gewonnen!«

Auf dem Weg hierher durch die Wellen wurdest Du wahrscheinlich ordentlich durchgeweht. Vom alten Deich aus verfolgst Du hier das Spiel der Eisbosler in dem Koog (=Gebiet hinter dem Deich oft niedriger als Wasseroberfläche). Du wirst Zeuge der Rangeleien zwischen Hauke und seinem Neider Ole Peters – dem Großknecht, der sich Hoffnungen auf die Nachfolge als Deichgraf macht. Beide haben ein Auge auf die Tochter des alten Deichgrafen Tede Volkerts geworfen und beide sind in derselben Mannschaft. Durch Oles unfaires Spiel wird Hauke ihr Herz gewinnen.

Um Planungen für seinen neuen Deich zu machen, vermisst Hauke den Koog im Westen. Hilf' ihm dabei, dann führt er Dich zum nächsten Ort. Gehe einmal um den Koog auf der oberen Deichkante, auf der Du stehst. Nimm den inneren Weg, falls Du die Wahl zwischen mehreren hast. (Alternative Lösungsmöglichkeit ohne Flächenmessung im Hint.)
Fläche[in Jück]=K (runde auf die nächste, ganze Zahl)
1 Jück = 5.000 qm = an einem Tag mit einem Ochsengespann umpflügbares Landstück, an der deutschen Nordseeküste gebräuchlich
7. Wienkes Hündchen
N 49° 54.(K)(F)(F) E 08° 38.(K-D-2)(1)(3)

2 Männer halten Hund über Spalte »Ausgehalten, Leute! Ausgehalten!« schrie [der Deichgraf] zu ihnen hinab. »Nur einen Fuß noch höher; dann ist's genug für diese Flut!« Und durch alles Getöse des Wetters hörte man das Geräusch der Arbeiter; das Klatschen der hineingestürzten Kleimassen, das Rasseln der Karren und das Rauschen des von oben hinabgelassenen Strohes ging unaufhaltsam vorwärts; dazwischen war mitunter das Winseln eines gelben Hundes laut geworden, der frierend und wie verloren zwischen Menschen und Fuhrwerken herumgestoßen wurde; plötzlich aber scholl ein jammervoller Schrei des kleinen Tieres von unten aus der Schlucht herauf. Hauke blickte hinab; er hatte es von oben hinunterschleudern sehen; eine jähe Zornröte stieg ihm ins Gesicht.
»Halt! Haltet ein!« schrie er zu den Karren hinunter; denn der nasse Klei wurde unaufhaltsam aufgeschüttet.
»Warum?« schrie eine rauhe Stimme von unten herauf; »doch um die elende Hundekreatur nicht?«
»Halt! sag ich«, schrie Hauke wieder; »bringt mir den Hund! Bei unserm Werke soll kein Frevel sein!«
Eine Hand schlug sanft auf seine Schulter, als wäre es die Hand des alten Jewe Manners; doch als er umsah, war es nur ein Freund des Alten. »Nehmt Euch in acht, Deichgraf!« raunte der ihm zu, »Ihr habt nicht Freunde unter diesen Leuten; laßt es mit dem Hunde gehen!«
Der Wind pfiff, der Regen klatschte; die Leute hatten die Spaten in den Grund gesteckt, einige sie fortgeworfen. Hauke neigte sich zu dem Alten. »Wollt ihr meinen Schimmel halten, Harke Jens?« frug er; und als jener noch kaum den Zügel in der Hand hatte, war Hauke schon in die Kluft gesprungen und hielt das kleine winselnde Tier in seinem Arm; und fast im selben Augenblick saß er auch wieder hoch im Sattel und sprengte auf den Deich zurück. Seine Augen flogen über die Männer, die bei den Wagen standen.
»Wer war es?« rief er. »Wer hat die Kreatur hinabgeworfen?«
Einen Augenblick schwieg alles, denn aus dem hageren Gesicht des Deichgrafen sprühte der Zorn, und sie hatten abergläubische Furcht vor ihm. Da trat von einem Fuhrwerk ein stiernackiger Kerl vor ihn hin.
»Ich tat es nicht, Deichgraf«, sagte er und biß von einer Rolle Kautabak ein Endchen ab, das er sich erst ruhig in den Mund schob; »aber der es tat, hat recht getan; soll EuerDeich sich halten, so muß was Lebiges hinein!«
- »Was Lebiges? Aus welchem Katechismus hast du das gelernt?«
»Aus keinem, Herr!« entgegnete der Kerl, und aus seiner Kehle stieß ein freches Lachen; »das haben unsere Großväter schon gewußt, die sich mit Euch im Christentum wohl messen durften! Ein Kind ist besser noch; wenn das nicht da ist, tut's auch ein Hund!«
»Schweig du mit deinen Heidenlehren«, schrie ihn Hauke an, »es stopfte besser, wenn man dich hineinwürfe.«

Hauke ist nach dem Tod von Tede Volkerts neuer Deichgraf geworden und hat dessen Tochter Elke geheiratet. Nach Deinem Besuch auf Jeverssand erstand Hauke Haien einen abgemagerten Gaul von einem dubiosen Händler. Der Schimmel blühte unter seiner Pflege auf. Nur Hauke konnte das wilde Tier reiten. Seltsamerweise wurde das Pferdskelett danach nicht mehr auf Jeverssand gesichtet. Hier beobachtest Du, wie die Deicharbeiter ein kleines Hündchen vergraben wollen. Hauke rettet es und schenkt es seinem geistig behinderten Töchterlein Wienke als Spielgefährten. Der Hund bellt wie verrückt, hörst Du das? In welche Richtung läuft Hauke mit dem Hund bei geschlossenem Tor? Wenn Du es gesehen hast, trete einfach ein paar Schritte zurück und peile die genaue Richtung (Uhrzeigersinn zu Nord) entlang des Verlaufs eines Weges hier oder auf einer mitgeführten Karte.

L=???=Heimwegrichtung in Grad (Runde auf ein Vielfaches der nebenstehenden Hausnummer). Diese Lösung ist Q2A, Alternative im Hint.
8. Der Deich bricht!
Stage8=Stage7+Projektion [ L + 95° , L + 12 m]

Kariole wid von Wellen verschlungen [Der Schimmelreiter] sah noch mehr [im Osten]: ein Wagen, nein, eine zweiräderige Karriole kam wie toll gegen den Deich herangefahren; ein Weib, ja auch ein Kind saßen darin. Und jetzt - war das nicht das kreischende Gebell eines kleinen Hundes, das im Sturm vorüberflog? Allmächtiger Gott! Sein Weib, sein Kind waren es; schon kamen sie dicht heran, und die schäumende Wassermasse drängte auf sie zu. Ein Schrei, ein Verzweiflungsschrei brach aus der Brust des Reiters. »Elke!« schrie er; »Elke! Zurück! Zurück!«
Aber Sturm und Meer waren nicht barmherzig, ihr Toben zerwehte seine Worte; nur seinen Mantel hatte der Sturm erfaßt, es hätte ihn bald vom Pferd herabgerissen; und das Fuhrwerk flog ohne Aufenthalt der stürzenden Flut entgegen. Da sah er, daß das Weib wie gegen ihn hinauf die Arme streckte: Hatte sie ihn erkannt? Hatte die Sehnsucht, die Todesangst um ihn sie aus dem sicheren Haus getrieben? Und jetzt - rief sie ein letztes Wort ihm zu? - Die Fragen fuhren durch sein Hirn; sie blieben ohne Antwort: von ihr zu ihm, von ihm zu ihr waren die Worte all verloren: nur ein Brausen wie vom Weltenuntergang füllte ihre Ohren und ließ keinen andern Laut hinein.
»Mein Kind! O Elke, o getreue Elke!« schrie Hauke in den Sturm hinaus. Da sank aufs neu ein großes Stück des Deiches vor ihm in die Tiefe, und donnernd stürzte das Meer sich hintendrein; noch einmal sah er drunten den Kopf des Pferdes, die Räder des Gefährtes aus dem wüsten Greuel emportauchen und dann quirlend darin untergehen. Die starren Augen des Reiters, der so einsam auf dem Deiche hielt, sahen weiter nichts. »Das Ende!« sprach er leise vor sich hin; dann ritt er an den Abgrund, wo unter ihm die Wasser, unheimlich rauschend, sein Heimatsdorf zu überfluten begannen; noch immer sah er das Licht von seinem Hause schimmern; es war ihm wie entseelt. Er richtete sich hoch auf und stieß dem Schimmel die Sporen in die Weichen; das Tier bäumte sich, es hätte sich fast überschlagen; aber die Kraft des Mannes drückte es herunter. »Vorwärts!« rief er noch einmal, wie er es so oft zum festen Ritt gerufen hatte. »Herr Gott, nimm mich; verschon die andere!«

Ein schwerer Sturm ist aufgekommen. Es herrscht Sturm- und Springflut (=Mond, Sonne und Erde stehen in einer Linie und ergeben höchste Flutwirkung)! Du wirst ganz bleich als Du mehrere Risse und Löcher im Deich entdeckst - er wir bald brechen! Hauke reitet seinem Schimmel auf dem Deich im Norden an, sucht nach Schwachstellen und findet die Risse ebenfalls. Er hatte Anzeichen dafür ignoriert, nachdem Ole Peters ihn deswegen verlachte und ihm vorwarf, die Dorfleute ohnehin schon mit den Kosten seines neuen, hohen und breiten Deiches zu knechten. Als er auch noch sieht wie seine Frau und sein Kind von den einbrechenden Fluten verschlungen werden - siehst Du noch wie seine Lippen gegen den Sturm die Worte "Mein Schatz" formen. Er wirft Dir etwas zu und stürzt sich dann vor Deinen Augen in die Fluten. Das, was er Dir zugeworfen hat, rutscht ab in einen der Risse! Du muss es unbedingt retten!

Fahrradfahrer nehmen zum Final besser einen großen, aber sicheren Umweg in Kauf (E-S-W-N). Sie werden es wegen des Bonus nicht bereuen.
9. Finale
Final = Stage8 + Projektion [ (L+ 16)°, (M+N)*15 m]

Hauke springt, der Sensenmann spielt Als Du hierhin fliehst, brechen die Fluten in den Koog ein. Schließlich steigt Dir das Wasser erst über die Knöchel dann bis zum Unterleib. Wärst Du doch nur auf dem sicheren Hauke-Haien-Deich! Das Wasser steigt immer noch an. Du siehst viele von der Flut entwurzelte Bäume. Endlich! Du näherst Dich ausgerissenem Baum, der sich wie in Agonie in den reißenden Fluten windet. Was siehst Du da? Zu Füßen des Baumes, in einer Wurzel hängt Hauken Haiens Schatz! Den musst Du für die Nachwelt retten. Schreibe ein paar letzte Worte in das Tagebuch und hoffe, dass Du den Deichbruch überlebst!

(Die Koordinaten zum GC23Y2C Bonus Schimmelreiter von Arheilgen befinden sich im Baum. Du musst dazu auch unbedingt die Bonus-Beschreibung dabei haben. Für Notfälle befinden sich ein paar Beschreibungen im Baumversteck. Achte auf Jogger auf dem Weg im Westen. Denke an die Cacher nach Dir und tarne alles wieder sorgfältig, damit ein Muggel-Zufallsfund erschwert wird. Gib mir bitte schnell Bescheid, wenn Du Holzmichel im Wald siehst oder etwas beobachtest, was möglicherweise die Sicherheit des Caches gefährdet.)

HINT:S1: A=(Anzahl Stufen der untersten Treppe) mal (Anzahl der Treppen)
S5: Nicht in Griffnähe des Stacheldrahtes. Die Schnüre der Peitsche sind gelb.
S6: Alternative: Gehe ebenfalls auf der Deichkante und suche nach einer Stelle, die mit einem halbmetergroßem, rotem K - wie Koog - markiert ist. In 2m Umkreis findest Du einen Zwerg neben einem Riesen. Nimm den Zwerg und rechne von qm in Jueck um.
S7: Bei offenem Tor zögere nicht, Dich zu informieren! Wohin fliehen die beiden bei geschlossenem Tor? Suche Hauke und Hund vor blau-grünem Hintergrund. Karte hilft auch.
Alternative ohne Gradmessung: Suche bei N-14 E-2.
S8: Alternative: M=Anzahl abgedeckter Löcher auf der
Deichkrone, N=Anzahl Löcher an der Front des Deiches (inkl. dem gestopften).
M + N entspricht der halben Anzahl an Stufen, die den Deich
hinabführen. Alle Zahlen sind gerade.

Hint: (hover over pencil to decrypt) None
None

GPSr Comment:
None

Keywords:
devtek, pcwize

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